In diesem Blog-Artikel erzähle ich mein Spirituelles Erwachen, das ich im Alter von 28 Jahren hatte und veröffentliche (nun erstmalig!) einen Erfahrungsbericht, in dem ich alle meine eindrücklichen Erlebnisse und Erinnerungen aus dieser Zeit beschreibe. In diesem habe ich auch persönliche Tagebuchaufzeichnungen beigefügt, welche ich einige Jahre später (nach meinem Erwachensmoment) – aus mehreren völlig intuitiven Impulsen, Eingebungen und Geistesblitzen heraus – anfertigte.
Zum Glück!!! 🙂 …Denn so kann ich die Schriften dir nun zur Verfügung stellen. Und vielleicht können dich ja meine Gedanken, Gefühle, Einsichten und Erkenntnisse ein wenig inspirieren, motivieren, ermutigen oder
Zum besseren Verständnis:
Ich kommentiere, beschreibe und erkläre einige Inhalte auch aus heutiger Sicht – persönlich, fachlich und wissenschaftlich beleuchtet. Diese Anmerkungen sind als solche in schwarzer Farbe gekennzeichnet und normal formatiert.
Alle Aufzeichnungen aus meinem damaligen Tagebuch und Briefverkehr (mit Anderen) sind dunkelblau und kursiv markiert. Und genau damit beginne ich jetzt auch.
Tagebuchaufzeichnung (aus dem Jahr 2010):

Es war, als wachte ich plötzlich auf – endlich, wie aus einem bösen Albtraum. Und dieser war mein eigenes bis dahin gelebtes Leben. Endlich fühlte ich mich wieder lebendig und unendlich glücklich. Es fühlte sich an, als wäre ich die letzten zehn Jahre wie Dornröschen in einen tiefen Schlaf gesunken und nie mehr aufgewacht. Bis zu dem Moment, als ich meine Reise nach Thailand antrat.
Anmerkung (heute):
Das war vor über 16 Jahren… vom 15. – 27. November 2008.
Tagebuch (2010):
Mit einer Freundin entschied ich mich spontan für einen zwei-wöchigen Backpackerurlaub. Das ist eigentlich viel zu kurz für diese Art des Reisens. Normalerweise plant man für so eine Rundreise mindestens ein bis zwei Monate oder mehr ein. Allein aus finanziellen Gründen, als auch wegen des immens langen Fluges.

Wir verbrachten ewige Stunden in der Luft und ließen tausende Kilometer hinter uns – weit weg von der Heimat und des gewohnten Alltags.
Zu Beginn unserer Reise, die ersten Tage, hatte ich enorme Schwierigkeiten, von meinem zuvor gelebten „Alltagswahn“ herunter zu kommen – hinein in eine neue, andere, mir vollkommen fremde und doch bekannte Gefühls- und Erlebniswelt.
Ich wollte endlich ankommen.
Doch es fiel mir unheimlich schwer, einfach mal abzuschalten und zu relaxen.
Mein übliches „Reisetief“, das ich zu Beginn eines jeden Urlaubs kannte, trat unbemerkt, wie sollte es anders sein, wieder ein.
Doch dann… nach etwa drei Tagen, begann es. Es kam endlich ein Gespür auf – die Vorahnung eines mir sogar bekannten Gefühls. Diesmal war es jedoch irgendwie anders. Langsam und träge, aber mit immer höherer Intensität schlich es sich in mein Leben und meine Wahrnehmung. Anfangs noch etwas unsicher. Aber ich fühlte mich irgendwie bereit dazu. Bereit, alles vorher Dagewesene loszulassen und alles Neue sich in meinem Inneren frei entfalten zu lassen. Mich auf alles, was geschah, einfach einzulassen. In mir kam immer mehr das Gefühl hoch, langsam aufzuwachen.
Und plötzlich aus dem reinen Nichts passierte es:
Ich wachte auf – wie aus einem bösen Traum von einem anderen Leben, das ich zuvor geführt und für wahr und richtig gehalten hatte.
Dessen ich mir jedoch bis dato überhaupt nicht bewusst zu sein schien. Ich glaubte, dies, mein zuvor gelebtes Leben wäre die Realität. Und plötzlich musste ich feststellen, dass es nur meine projizierte Realität war, und es – wie ich es tief in mir gehofft und geahnt hatte – noch eine ganz andere Welt gab, die auch real war… .
Diese war jedoch viel schöner, freier und vor allem glücklicher.

Genauso fühlte es sich plötzlich an – wie im ´Vorzimmer zum Paradies´. Denn mein Leben zuvor glich eher dem zur Hölle.
Ich konnte auf einmal alles ganz anders sehen, wahrnehmen und in mir aufsteigen lassen. Förmlich aufsaugen und davon zehren. Es war, als saugte ich unendliche Energie, die mir in den ganzen letzten Jahren verloren gegangen war, in mich auf.
Was war los?
Es kam mir so vor, als tankte ich meinen durch den Streß der letzten Monate, gar Jahre, leergewordenen Akku langsam wieder auf. Als füllte ich mein schwachen Energieressourcen mit neuen, frischen Lichtreserven auf.

Spirituelles Erwachen
Anmerkung (heute):
Ein paar Jahre zuvor beschrieb ich selbst meinen damaligen Gesundheitszustand wie folgt:
Tagebuch (2006):
Ich litt unter regelmäßigen mittelschweren Verdauungsbeschwerden, hatte Gelenkprobleme (Knie und Rücken) sowie wiederkehrende unspezifische Hautausschläge (diese tauchten übrigens erstmalig im Alter von 3 Jahren bei mir auf). Zudem hatte ich psychische Verstimmungen bis hin zu Depressionen. Ich empfand ein allgemeines Unwohlbefinden, Erschöpfung, Müdigkeit und eine stark eingeschränkte Leistungsfähigkeit bis hin zu Lustlosigkeit. Ich war ja körperlich sehr krank…
Auch neigte ich dazu, mir stets mehr Stress aufzubürden, als ich eigentlich in der Lage war zu verkraften.
Anmerkung (heute):
Da ich also sehr stressanfällig – besonders auch in psychischer Hinsicht – war, litt ich dementsprechend sehr oft unter den zuvor beschriebenen körperlichen Beschwerden und Symptomen, so dass ich mich sogar einigen medikamentösen Therapien (z.B. mit Cortisoneinnahmen) unterziehen musste.
Eine erste Psychotherapie hatte ich damals auch kurz begonnen, aber aufgrund unzureichender Unterstützung durch die Therapeutin wieder abgebrochen. Dennoch war ich mir bereits zu dieser Zeit bewusst, dass es hier sicher Vieles (aus der Vergangenheit/ Kindheit) aufzuarbeiten gäbe.
Ansonsten beschrieb ich mich immer schon als eine „eigentlich recht starke Persönlichkeit mit dem Wunsch, Probleme in den Griff zu bekommen“.
Tagebuch (2010):
Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass ich kurz vor der Reise ein klassisches Burnout-Syndrom hatte.
Ich erinnere mich auch an einige Nervenzusammenbrüche, bei denen ich vor lauter Kraftlosigkeit und Tränen nicht mal mehr während der Arbeit stehen konnte.
Anmerkung (heute):
Wörtlich übersetzt bedeutet Burnout „Ausgebrannt sein“. Der Psychologe und Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger beschrieb im Zuge eines wissenschaftlichen Artikels diesen Zustand als „die Folgen von Überforderung sowie dem Gefühl emotionaler Erschöpfung.“ (Quelle: Lasea). Damit einher geht nach vielen verschieden Vorphasen das Gefühl zunehmender emotionaler Entfremdung.
„Man ´funktioniert´ nur noch mechanisch und empfindet in seinem kompletten Alltag Freudlosigkeit. Selbst Hobbies oder andere Dinge, die einem bisher immer Freude bereiteten, werden plötzlich zur Last. Im Job macht man nur noch ´Dienst nach Vorschrift´. Der tägliche Kontakt zu Kollegen wird zur reinen Pflichtaufgabe, und auch aus dem privaten Umfeld zieht man sich Schritt für Schritt zurück. Man sagt immer öfter Verabredungen mit Freunden ab. Am Ende gerät man in eine regelrechte Isolation und wird in allen Bereichen des Lebens förmlich handlungsunfähig.“ (Quelle: Lasea)
Fast so ähnlich ging es mir zur damaligen Zeit kurz vor meiner Reise nach Thailand auch… . Ich hatte mein Studium mit Doppeldiplom in BWL und VWL erfolgreich absolviert – dies aber mit viel Aufwand, Mühe und Not.
Meine kompletten Semesterferien habe ich mit Arbeit verbracht (bei Nebenjobs, Praktika in Unternehmen u.a. Tätigkeiten, während meine Komillitonen ihre freie Zeit im Urlaub genossen oder auf abenteuerlichen Reisen waren.
Und direkt im Anschluss – nach Beendigung meines Studiums (2007) – habe ich (entsprechend der Pläne meiner Eltern) den familiären Veranstaltungs-, Kultur-, Herbergs- und Gastronomiebetrieb als Junior-Chefin übernommen und ein Jahr geleitet.
Ich war also mit Ende 20 bereits Führungskraft von bis zu 5 Mitarbeitern…
… und hatte die große Verantwortung bzw. Aufgabe, das Familienunternehmen betriebswirtschaftlich, steuerlich, marketingstrategisch und hinsichtlich des Betriebsmanagements zu führen. Das war eine riesige Herausforderung, der ich mich erfolgsbesessen und leistungsorientiert, wie ich damals war, natürlich stellte und auch hervorragend meisterte – wie mir meine Mitkollegin sowie verschiedene Kunden später mitteilten. Auch die gestiegenen Umsatzzahlen im Folgejahr bestätigten dies.
Doch die regelmäßigen Auseinandersetzungen und Streitereien mit meinen Eltern, v.a. mit meinem (cholerischen) Vater, die Erwartungen und das Nicht loslassen können, das ständige Hineinpfuschen in meine Vorhaben und Tätigkeit, zerstörten alles.
Zudem fiel eine Mitarbeiterin wegen plötzlicher Schwangerschaft aus, so dass ich ihre Arbeit auch noch übernehmen musste.
Ich arbeitete also für zwei Personen:
60 Stunden in 4 Tagen.
Ich war die erste, die kam und die letzte, die ging.
Ich war nicht nur Chefin und Veranstaltungsmanagerin, sondern auch Kellnerin, Küchenkraft, Barkeeperin, Putzkraft, etc. – einfach Mädchen für alles:
Angefangen bei den ersten Vertragsverhandlungen mit den Kunden, über die Vorbereitung der Veranstaltungsräume und Pensionszimmer, deren Komplettreinigung als auch der anschließenden Betreuung und professionellen Durchführung der dort stattfindenden Events (inkl. Mitarbeit in der Küche, beim á la Carte Geschäft im Restaurant) bis zum Barausschank, der bis Veranstaltungsschluss andauerte. Nach alleiniger Verabschiedung der Gäste (denn meine Kollegen hatten allesamt bereits Feierabend) durfte ich dann vier Stunden (direkt vor Ort in einer Behelfskammer) schlafen und am nächsten Morgen gegen 5:00 Uhr klingelte schon wieder der Wecker, damit ich dann (wieder alleine) das Frühstück für die Gäste machen konnte.
Ich hatte also Führungsverantwortung, musste gleichzeitig aber auch die Gäste betreuen, Klos putzen, meinen Kollegen hinterher arbeiten, weil ihre Arbeit nicht qualitativ vorzeigbar war und dennoch den Überblick behalten und alles im Griff haben. Zudem musste ich anstrengende Mitarbeitergespräche führen und dann sollte ich mich auch noch um die Buchführung und die Steuer kümmern… .
Ich konnte nicht mehr und war körperlich, geistig und seelisch komplett am Ende.
Ich war ein Wrack.

Und das Leben, das ich bis dahin führte, war wie ein Schauspiel oder Film, in dessen Stück ich eine ganz komische verschrobene Rolle – bis zur Perfektion – spielte und mich darin fast komplett verloren hatte. So ähnlich fühlte es sich zumindest an.
Als ich mir später einmal Fotos aus dieser Zeit anschaute, konnte ich diesen Gefühlszustand auch in meiner gesamten Ausstrahlung, vor allem in meinem Gesichtsausdruck sehen. Ich wirkte „lost“ und nicht authentisch bei mir selbst. Ich hatte die Haare streng zum Dutt nach hinten gebunden und schaute entweder traurig, angewidert oder unecht, künstlich lächelnd in die Kamera. Ich sah aus wie eine Anziehpuppe und mein späterer Eindruck war, als truge ich die Klamotten im Stil des Geschmacks meiner Mutter oder meines Vaters.
Und wenn ich das jetzt so schreibe und dabei nochmals die damaligen Erlebnisse Revue passieren lasse, spüre ich die absolute Überforderung, Überlastung, Ohnmacht und Verzweiflung. Also wende ich die 4 Schritte aus meinen anderen Blog-Artikel: Negative Emotionen, Gedanken und Trigger auflösen und in positive wandeln direkt selbst an. Ich nehme mein früheres Ich (aus dieser Zeit) liebevoll und selbstfürsorglich in den Arm (entsprechend der Methodik der Inneren Anteile bzw. Inneren Kind Arbeit), mache meine Atem-Übungen und sage zu ihr:
… „Es ist vorbei. Wir sind frei!“ …
Tagebuch (2010):
Doch dieser Aufenthalt mit genau dieser Schwingung, mit dieser unerklärbaren Energie und ebenso diesen Erlebnissen dort verhalfen mir, endlich mein „wahres Leben“ wahrzunehmen und (wieder) zu finden. Durch das unbefangene, sich frei entfaltende (Er-) Leben dort in diesem Land mit diesen Menschen konnte ich mein bis dahin zugekleistertes Bewusstsein wieder (be-) greifen.
Ich begann zu erkennen, dass mein vorheriges Leben einem riesigen Scheiterhaufen glich – einem goldenen Käfig, in dem ich mich selbst gefangen hielt. Und ich war nur der Clown 🤡 meines eigenen Schauspiels darin mit einer dicken, großen und pompösen Maske vor dem Gesicht.
Doch in Thailand war ich endlich wieder glücklich.
In der Art, wie ich es zuletzt als Kind oder angehender Teenager war.

Das erklärte mir plötzlich auch, warum so viele Menschen von ihrer Kindheit oder Studienzeit schwärmen, so als existiere diese nicht mehr. So, als (er-) lebten sie nun ein neues, anderes, „erwachsenes“ Leben, das dem der Kindheit nicht im Entferntesten gleicht.
Ich verstehe nun all dies, all diese Träume, Sehnsüchte und dieses permanente Mangelempfinden… .
Ich meine, es ist nicht so, dass mir der „Dornröschenschlaf“ nicht bewusst war. Vielmehr wusste ich um meine chronische Müdigkeit, meine Aufmerksamkeitsdefizite, meine Antriebslosigkeit und meine latente Depressivität, Lethargie und Melancholie.
Einmal – das war auch während eines anderen Urlaubes – hatte ich sogar schonmal einen ähnlichen Erwachensmoment. Es war am Strand während der blauen Stunde. Doch dieser währte leider nur wenige Augenblicke und ich war damals lediglich verwundert darüber. Mehr konnte ich zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht zulassen. Es schien einfach alles zu banal. Ich freute mich, für einen kurzen Moment mit meiner Wahrnehmung einmal „draußen“ gewesen zu sein, aber ich stempelte es, wie so oft, unter der Rubrik „Urlaubsentpannung“ ab.
Doch insgeheim hoffte ich, und dieser Glaube verließ mich zum Glück nie, dass ich irgendwann diesen Zustand für immer herbeiführen und mir bewahren könne.
In Thailand war es jedenfalls endlich soweit.
Wie aus dem Nichts war ich plötzlich zufrieden. Früh, wenn ich aufwachte und am Abend, wenn ich zu Bett ging. Als sollte es genauso sein, als wäre es vollkommen normal und schon immer so gewesen.
Konnte oder sollte dies tatsächlich der wahre (Ur-) Zustand unseres Daseins sein?
Mir fiel auf, dass dieser Zustand nicht nur einen Moment oder Augenblick oder einen einzigen Tag lang währte. Sondern vierundzwanzig Stunden, zwei ganze wunderschöne Wochen lang. Jeden einzelnen Tag genoss und empfand ich dieses neue permanente Glücksgefühl! Ohne irgendwelche überschwänglichen Gefühle, einfach ganz normales zufriedenes Erleben.
Ich schien langsam zu begreifen…
Es war genau die Lebenssituation, die ich mir immer gewünscht hatte.
Tief in mir, tief in meinem Innern, bestätigten sich mein Glaube und meine Hoffnung, die ich nie aufgegeben hatte. Ich hatte immer fest daran geglaubt und fühlte tief in meinem Herzen, dass dieser Zustand möglich sei und schon immer dagewesen war.
Doch alle Menschen in meiner Umgebung einschließlich meiner Eltern, Freunde, Verwandten und Bekannten versuchten mir dies stets vehement auszureden. Meine Mutter sagte immer zu mir:
´So etwas gibt es doch nur im Film!´
Und in Thailand schien dieser Film plötzlich Realität zu werden und zu bleiben… .
Es war sogar so, als wenn ich ihn mir selbst erschaffen könnte und jeder Andere auch.
Die Frage war nur, das wie und das wann… ?
Und plötzlich, schien es so, wie ich es immer innerlich erhoffte. Nein, es war tatsächlich so. Denn dieses Erwacht-Sein berührte mein Herz so stark, dass ich wusste, endlich in diesen Zustand des Erlebens, den ich immer ersehnt hatte, gekommen zu sein.
Es gab plötzlich keine Probleme mehr in meinem Leben.
Keine Konflikte, Reibungen und Streitereien, die ich viel zu lange ertragen hatte – mein halbes Leben lang gewohnt war und mich mehr als gesättigt davon fühlte, mich nahezu ausgesaugt, leer und kraftlos fühlte.
Doch dort in diesem Land mit diesem Lächeln… ,

… dieser unerklärbaren eigenen Energie und dieser besonderen, warmherzigen Ausstrahlung der Menschen war plötzlich alles anders.
Es gab kein einziges Mal eine Auseinandersetzung oder ein böses Wort – weder mit meiner Freundin, noch mit den Menschen, die wir dort trafen.
Jeder lächelte einander an und man grüßte sich freundlich und wie selbstverständlich, als kannte man sich schon lange.
Jeder machte das, wozu er oder sie gerade Lust verspürten. Und selbst die Touristen dort erschienen mir anders – aufgeschlossener, ruhiger und beseelter.
Man fühlte sich auch niemandem fremd, im Gegenteil wir alle waren plötzlich Freunde, Brüder und Schwestern – wie in einer Großfamilie. Und alles und jedermann schienen sich plötzlich in Harmonie, Frieden und Freude aufzulösen und anzupassen.
Ich fühlte mich plötzlich wieder lebendig, frei und zufrieden.
Doch die Erfahrungen in meinem zuvor gelebten Leben, die vielen Probleme, Verletzungen, Enttäuschungen, das permanente Chaos, die Verwirrungen und vor allem die Menschen in meiner Umgebung lehrten mich Anderes. Sie ließen mich Anderes glauben und wahrnehmen. All die Hürden und ständigen Zwänge, die es bis dato zu Hauf in meinem Leben gab, schienen mich fast zu erdrücken. Und wie sich später herausstellte, schienen auch mein Geist und meine Seele unendlich darunter gelitten zu haben. Und erst recht mein Körper.
Anmerkung (heute):
Bei mir hatten die Schulmediziner 1999 (im Alter von 19 Jahren) eine, in der Gesellschaft immer häufiger vorkommende, Krankheit diagnostiziert: Morbus Chron – eine angebliche unheilbare chronische Darmentzündung.
Tagebuch (2012):
Ich konnte nicht mehr. Das Leiden mit meinem Bauch und meiner Krankheit war einfach zu groß, ebenso wie meine psychisch-seelische Verfassung.
Ich wollte und konnte nicht mehr in diesem Zustand leben…, … mich nicht mehr daran gewöhnen oder klammern. Ich war dessen so überdrüssig und hatte ja auch vor längerem schon die Wahl und Entscheidung getroffen, endlich – und für immer – glücklich zu sein.

Zum Glück war schon immer etwas tief in mir, das mir das Gefühl und den Mut gab, (auf-) richtig zu denken, zu fühlen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Irgendetwas in mir war da: eine innere Stimme, ein inneres Sehnen und Hoffen, dass letztlich doch noch alles gut wird und es doch möglich ist, glücklich zu sein. Vielleicht war es eine innere Vorahnung dessen, was ich jetzt (er-) lebe, der göttliche Funke in mir, der mir half, endlich auszubrechen, und mich selbst, mein Leben, die Menschen darin und alles in Frage zu stellen und mich auf die Suche nach meinem verlorenen Glück und meiner Gesundheit zu begeben.
Endlich war ich soweit, endlich bereit, loszulassen, alles durchzumachen, um endlich erlöst und geheilt zu werden. Der eigentliche Ursprung bzw. Antrieb war ja meine Krankheit und die Lüge der Ärzte, diese sei unheilbar! Doch genau diese war es, diese vermeintliche Tatsache der Schulmedizin und die Aussage, ich müsse nun ein Leben lang Tabletten (also pure Chemie!) nehmen, welche ich nicht akzeptieren wollte, trieben mich an – schon lange vor meiner Thailandreise … .
Anmerkung (heute):
Über meine langjährigen Erfahrungen und Selbstheilungserfolge im Zusammenhang mit dieser heftigen Autoimmunerkrankung berichte ich jedoch in einem anderen Blog-Beitrag, der schon im Entwurfsstadion und deren spätere Veröffentlichung bereits in Planung ist… 😉 . Also schaue gern immer mal wieder auf meinem Blog vorbei, wenn dich dieses Thema oder andere interessieren.
Tagebuch (2010):
In Thailand war auf einmal alles anders. Wir lernten und trafen tagtäglich neue Menschen kennen, sogenannte Backpacker, die meisten zwischen Anfang und Ende zwanzig. Nach vielen Gesprächen stellte ich etwas sehr Interessantes fest:
Uns alle verband eines: Der Wunsch, frei zu sein. Aus den alten Fesseln heraus zu brechen und endlich rauszukommen aus unserem armseligen Alltag.
Es war der gemeinsame Wunsch, endlich aus dem Trott und der Routine unserer immer komplizierter und härter werdenden Wettbewerbs-, Konkurrenz- und Leistungsgesellschaft herauszukommen, in der alles nur noch „ein krampfhaftes Überleben“ (wie im Mittelalter) ist, wo wir am Leben eigentlich vorbeileben.
Wir alle suchten nach einer anderen, harmonischeren, freieren, friedvolleren, liebevolleren, ehrlicheren Welt.
Interessant war, dass jeder von uns irgendeinen Anlass, ein einschneidendes Erlebnis oder einen tiefsitzenden Wunsch hatte.

Anmerkung (2010):
Dieser Spruch hing überall herum und wurde schließlich zu unser aller Leitspruch, den wir oft lachend wiederholten, weil er so zu uns passte:
Wir waren alle unterschiedlich, kamen aus verschiedenen Orten, Gesellschaftsschichten dieser Welt und aus individuellen Gründen hier her.
Aber wir hatten alle eins gemeinsam, was uns verband und weshalb wir hier waren…
Die wahre Sehnsucht nach etwas Echtem und Authentischem.
Nach etwas, das wirklich befriedigt sowie Körper, Geist und Seele wahrhaftig glücklich macht und erfüllt. All dies waren unsere Beweggründe, weshalb wir hier waren und diesen Trip antraten. Und genau dies verband uns auch, ließ uns nonverbal verstehen und Dinge austauschen, die in der rauen, westlich-kapitalistisch geprägten Konsumwelt so schwer zu finden und zu kommunizieren sind und deshalb meist im Verborgenen bleiben.
Die meisten reisten allein und waren bereits mehrere Wochen, manche sogar Monate schon unterwegs.
Einer, von ihnen, in den ich mich dann verliebte, machte sogar eine Weltreise – mit Zwischenstopp in Thailand… .
Anmerkung (heute):
Da meine Tagebuchaufzeichnungen (von damals) hier nun enden, habe ich vor zwei Jahren begonnen, meine Erlebnisse im Zusammenhang mit dieser Reise weiter auszuführen und auch noch zu beschreiben (weiter unterhalb), was nach meiner Rückkehr in die Heimat passierte und welche tiefgreifenden Veränderung und Entscheidungen damit verbunden waren.
Also es geht weiter…
All diese Menschen einschließlich meiner Freundin, mit der ich bis zu diesem Urlaub noch gar nicht so lange befreundet war, lösten dieses Wohlgefühl, diese innere Harmonie und einen unglaublichen Frieden in mir aus.
Jeder ließ den Anderen komplett er selbst sein – nach dem Motto: „Leben und leben lassen!“. Jeder folgte seinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen und dennoch teilten wir auch spontan immer wieder als Gruppe unsere Zeit miteinander – jedoch alles spontan, frei und ohne Zwang oder Druck.
Wir trafen uns zufällig am Strand zum Chillen, Volleyballspielen oder genossen wunderschöne Thai-Massagen mit Blick auf das Meer. Wir machten gemeinsam Ausflüge mit Motorrädern oder Booten über die Insel zu Wasserfällen und heißen Quellen, in denen wir badeten und uns entspannten, aßen köstliche Leckereien auf traditionellen Märkten oder typisch thailändischen Festen. Wir besuchten religiöse Orte und spirituelle (Heil-) Tempel mit riesigen Buddha Statuen, trafen Mönche und nahmen an Gebetszeremonien und Ritualen teil.
Das alles passierte jedoch ohne irgendwelche festen Termine oder Verabredungen.
Es passte oder ergab sich einfach immer irgendwie von selbst.
Zum Teil kamen plötzlich neue Weg- und Seelengefährten hinzu und reihten sich ein. Auch das fühlte sich total stimmig an. Sowieso spürten wir so eine unausgesprochene Vertrautheit zueinander, so als kannten wir uns schon oder waren immer schon so zusammen gewesen.
Meine Freundin hatte, zum Beispiel, an einem Tag den Wunsch, einen Tauchkurs zu machen und ich verbrachte die Zeit mit den Anderen. Das war völlig okay für uns, weil ich die Anderen nicht als Fremde, sondern schon fast als Freunde empfand.
Aber es war auch genau das, was ich mit den Menschen aus meiner Vergangenheit nicht kannte. Eigentlich kannte ich bisher nur Stress, Konflikte und Reibereien oder irgendwelche anstrengenden Diskussionen oder emotional hochgeladene Drama-Szenen.
All das gab es in Thailand mit den Leuten, die ich dort traf – einschließlich mit meiner Freundin – nicht. Klar, wir hatten auch unsere Themen sowie Reibungspunkte und Meinungsverschiedenheiten . Aber wir klärten sie direkt, ehrlich, ruhig, sachlich, friedlich, liebevoll und konstruktiv – ohne Groll, böse Worte, Kritik, Vorwürfe oder irgendwelche Anfeindungen oder Verletzungen.
Am Abend trafen wir uns meistens unverabredet zum gemeinsamen Abendessen oder zu ein paar Drinks im/ am Pool oder an einer der vielen gechillten Beachbars am Strand und genossen traumhafte Sonnenuntergänge.
Wir führten dann oft entspannte, aber tiefgründige Gespräche über das Leben sowie „Gott und die Welt“. Diese Art von Unterhaltung inspirierte mich so sehr, dass es mich anregte, auch über mein Leben, das ich bisher gelebt hatte, nachzudenken und es aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Irgendwie machten wir das alle so und suchten, so glaube ich, nach Antworten dafür:
Warum die Welt so ist, wie sie ist, und was unsere Rolle darin sei?
Ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben verstanden und gesehen.
… von ja eigentlich wildfremden Menschen, vor allem aber auch von dem Mann, in den ich mich verliebt hatte und der seit dem dritten Tag unserer Reise mit uns gemeinsam an meiner Seite unterwegs war.
Ich lieh mir öfters seinen iPod aus und machte lange Strandspaziergänge während ich seine wunderschöne Musik hörte, die mich zutiefst im Herzen berührte… .

Das mache ich auch heute noch gern, wenn ich mal verreise, weil ich mich dann immer so tief mit Mutter Erde, der Natur und dem Kosmos verbunden und Eins fühle. Ich liebe dieses Gefühl.
Was die Anderen betraf, so hatte ich den Eindruck, dass sie auch ähnliche Erfahrungen und Fragen im Kopf hatten wie ich und nach gewissen Auswegen suchten. Irgendwie ging es uns allen sehr ähnlich.
Es fühlte sich so an, als hätten wir uns verabredet,
um uns zu genau dieser Zeit
an genau diesem Ort zu treffen,
um gemeinsam genau diese Erfahrung zu machen,
so dass wir dann innerlich verändert wieder auseinandergehen konnten
– zurück in die alte Welt,
aber um ein Vieles reicher an neuen Erkenntnissen.

Auch mein Reise- und Seelenfreund, den ich dort kennen- und lieben lernte, war komplett anders, als all die Männer, die ich zuvor bisher getroffen hatte… .
Als ich dann jedoch – schweren Herzens – in die Heimat zurückkehrte, wurde mir plötzlich so Einiges nochmal ganz anders bewusst. Ich nahm den Ort und mein Zuhause auf einmal ganz anders wahr. Und natürlich holte mich genau diese „alte Welt“, die alten Lasten, Alltagsverpflichtungen, Abhängigkeiten und Zwänge wieder ein. Und auch die Jahreszeit (November) sowie die deutsche Mentalität taten ihr Übriges, so dass ich den Gegensatz zu Thailand umso intensiver wahrnehmen konnte.
Auf einmal erkannte ich, dass ich in einem goldenen Gefängnis lebte und ich spürte plötzlich eine unfassbare Schwere, die vom Haus und Grundstück meiner Familie ausging.
Im ersten Moment, als wir in Deutschland ankamen, fühlte ich mich ein wenig desillusioniert und so, als wäre ich aus einem wunderschönen Traum aufgewacht. Es war bereits klassischer deutscher Winter: grau, kalt, nass und trüb. Also allein vom Wetter her war mein Empfinden schon eine logische Folge.
Als ich in meinem Elternhaus ankam, spürte ich ab dem ersten Tag unfassbar belastende negative Energien und einen immensen Druck, was mir bis dato nie so deutlich aufgefallen war und mich plötzlich zu erdrücken schien.
Die ganzen dekorativen Dinge und pompösen, auffälligen Gegenstände, die überall herumstanden und so viel Platz einnahmen, störten mich und ich konnte damit nichts mehr anfangen. Ich empfand diese sogar lästig und überflüssig.
Auch ich hatte in meiner damaligen Wohnung unzählig viele Dekorationsartikel herumstehen. Aber in dem Moment direkt nach meiner Rückkehr aus dem „Paradies“ hätte ich am liebsten alle Utensilien weggeworfen und stattdessen einfach nur ein paar Muscheln hingelegt, welche ich aus Thailand mitgebracht hatte.
Was ich ebenfalls sehr bemerkenswert empfand, war, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht freute, wieder nach Hause zu kommen. Denn natürlich hatte ich auch Liebeskummer, weil ich ja den Mann, in den ich mich verliebt hatte und mit dem ich plötzlich glücklich war, auch verlassen musste.
Ich war so unglücklich, wieder zu Hause anzukommen, was mich gleichzeitig beängstigte und mir seltsam vorkam.
Wenn ich die Wahl gehabt hätte, so wäre ich lieber in Thailand mit meinem Seelenverwandten zusammen dort geblieben.
Die erste Nacht daheim fühlte ich mich wie in Trance, was sicherlich auch vom Jetlag kam. Ich konnte nicht schlafen, weil ich die Zeit in Thailand und diesen Geliebten so vermisste.
Später schrieb ich ihm dann folgende Worte.
Facebook (2010):
Ich habe das Gefühl, als ist etwas Großes passiert – mit mir, in Thailand, in meinem Geist und in meiner Haltung.
Auch war ich mir sicher, dass es etwas mit dem Erleben dort, als auch mit den Menschen bzw. deren Seelen zu tun hatte. Das Gefühl, was genau mit mir passiert war, konnte ich zwar nicht richtig beschreiben, aber ich hatte unendliches Fernweh.
Ich erzählte meiner Mutter, was ich während der Reise erlebt hatte und…
Dass diese Erfahrung mein gesamtes Denken und meine Meinung zu bestimmten Dingen und über das Leben komplett verändert hatte.
Aber sie konnte mir nicht richtig folgen, obwohl sie es zumindest versuchte, und missverstand mich dann doch. Sie sagte, das seien ganz normale Erfahrungen, die sie während ihres drei-monatigen Indienaufenthaltes vor vielen Jahren auch hatte. Für sie war das einfach nur „Urlaub ohne irgendwelche Verpflichtungen und Verantwortung“.
Das zu hören, war ziemlich hart für mich, weil es plausibel klang und erschien.
Ich war daraufhin verwirrt und fühlte mich irgendwie traurig und allein gelassen mit meinen Gefühlen und Empfindungen. „Vielleicht hat sie recht und eventuell sind das wirklich alles nur euphorische Gefühle, die wieder weg gehen, wenn ich in Deutschland richtig angekommen und integriert bin!?“, dachte ich mir.
Dennoch war ich mir sicher, dass da etwas in meinem Herzen und in meinem Geist zurückblieb, das ich nicht einfach so verdrängen konnte und auch nicht wollte.
Ich glaubte also nicht, wie meine Mutter, dass dieses Gefühl wieder wegging.
Genau so war es dann auch… .
Denn ich hatte auch schon vor Thailand öfters den Wunsch und die Idee, von zu Hause wegzugehen, z.B. nach Südfrankreich oder Australien, um dort „work and travel“ zu machen. Etwas in mir gab mir die Sicherheit, dass ich das auch irgendwann tun würde, weil ich fühlte, dass ich es tun musste.
Als ich meinem Vater und Freunden von meinen Ideen und Vorhaben erzählte, sagten sie mir:
„Mach es solange du kannst!“
Ebenso mein Herzensmensch, der seine Weltreise in andere Länder fortsetzte und mit dem ich mir noch eine Zeit lang liebevolle und unterstützende Nachrichten schrieb, bestärkte mich in diesem Wunsch.
Er schrieb mir folgende wunderschöne Nachricht.
Facebook (2010):
„Ich bin jetzt ein bisschen traurig zu hören, wie du dich bemühst, zu deinem alten Leben zurückzukehren. Ich bin sicher, deine Mutter hat in gewisser Hinsicht Recht: Leider wird die Zeit alles verblassen lassen, selbst diesen schönen Urlaub und die gute Zeit, die wir zusammen hatten.
Die Frage ist jedoch, ob du auch diesen neu gefundenen Appetit auf ein anderes Leben zu deinen angemessenen Bedingungen sterben lassen möchtest gegen ein Leben, das von der Gesellschaft oder deiner nahen Familie diktiert wird? Wie du erlebt hast, gibt es da draußen viele gesunde und intelligente Menschen, die sich vom Rattenrennen abkoppeln und zur Abwechslung mal das Leben genießen.
Ich denke, du solltest dein Bauchgefühl annehmen und das tun, was von tief unten kommt, wovon du denkst, dass es das Richtige ist: Geh raus, lebe ein paar Jahre ein anderes Leben, erlebe neue Dinge, lerne neue Leute kennen. Ich denke, dein Vater hat Recht damit! Leipzig wird immer da sein, genau wie die Menschen, die dich lieben. Du wirst erstaunt sein, wie schnell alles sowieso vergeht.“ Arman F.
Für mich war es schwierig, auf einmal diese Konsumwelt in Deutschland so krass wahrzunehmen. Überall sah ich bereits Weihnachtsdeko und -artikel. Ich fand das auf einmal seltsam, diesen ganzen Konsumwahn so zu sehen, während ich noch vor ein paar Tagen auf einer Insel war, wo es nur Strand, Sand, Sonne und das blaue Meer gab. Auch die Menschen in Deutschland erschienen mir – im Gegensatz zu den Thailändern – plötzlich so unfreundlich und uncool.
Langsam konnte ich mich allerdings wieder integrieren. Ich traf meine Freunde und tat all die Dinge, die ich vor der Reise auch tat und war ziemlich entspannt damit.
Aber dennoch war da diese Veränderung in meinem Geist und Bewusstsein.
Es fühlte sich gut an, zu wissen, dass ich jederzeit überall hingehen konnte, wo ich hin wollte – an jeden Ort dieser Welt Leute treffen konnte und dort auch glücklich hätte sein können… .
Doch das Wetter und meine Laune in Deutschland wurden nicht besser. Ich fühlte mich wieder schlechter und wurde immer deprimierter mit meiner Situation. Noch immer spürte ich diese Belastung und merkte einfach, dass der Druck nicht wegging und sich meine Stimmung auch nicht mehr aufhellte.
Aus dieser anhaltenden Not heraus begann ich – wie schon so oft in meinem Leben – nach einem Ausweg, nach einer Lösung zu suchen. Denn nachdem ich einmal den anderen – also entspannten und befreiten – Zustand wie in Thailand kannte, konnte ich den bedrückenden in der Heimat nicht mehr aushalten.
Es war unerträglich für mich und ich sehnte mich so sehr nach diesem paradiesischen Aufenthalt zurück.
So begann ich nach Wohnungen und Wohngemeinschaften zu suchen. Das war gerade mal eine Woche nach meinem Aufenthalt in Thailand. Wie es das Schicksal wollte, stieß ich auch direkt auf eine Annonce eines ungefähr gleichaltrigen Mädchens für eine 2er WG. Die Wohnung lag auf der anderen Seite des hiesigen Parkes, der an mein Familienhaus angrenzte. Ich schrieb sie an und sie hatte auch direkt Zeit für eine Besichtigung.
Wir kamen sofort, beim ersten Besichtigungstermin, in der gemütlichen Küche ihrer Wohnung, ins Gespräch über „Gott und Welt“, unsere Familien, Ex-Männer etc. Wir verstanden uns auf Anhieb super. Ich erzählte mir meine Geschichte mit Thailand, wie unwohl und unzufrieden ich mich in meinem „alten Zu Hause“ und mit meiner Familie fühlte. Sie verstand mich sofort wie eine Mutter oder beste Freundin, die für einen da ist, wenn man sie braucht. Und sie war plötzlich emotional, geistig, seelisch und räumlich da – für mich und meine Probleme oder neuen Herausforderungen. Es fühlte sich – – ähnlich wie mit den Leuten in Thailand – auch wieder unglaublich vertraut mit ihr an.
Ich war so geflasht von der Begegnung und ihrer süßen kleinen Wohnung, die so heimelig wirkte, dass ich mich direkt noch am selben Abend – zum Schock meiner Eltern – entschied auszuziehen.
Und in die Freiheit zu gehen: in meine ersten eigenen Räumlichkeiten – ausserhalb des familiären Kontroll- und Verfügungsbereiches. Das war dann genau zwei Wochen nach meiner Reise.
Kurz nach den Weihnachtsfeiertagen begann ich meinen Umzug vorzubereiten und packte die ersten Umzugskartons. Ich war so glücklich, diese WG und diese Seelenverwandte gefunden zu haben.
Es fühlte sich an, wie der Beginn eines neuen Lebens – meines neuen, ersten eigenen Lebens, wie ich es selbst auch oft gegenüber Freunden beschrieb.
Ein Krieger des Lichts steht zu seinem Lebenstraum. Seine Gefährten meinen:
Paulo Coelho
Sein Glaube ist bewundernswert.
Die erste Zeit in der neuen eigenen Wohnung genoss ich sehr. Zum ersten Mal in meinem Leben gab es Niemanden mehr, der über mich bestimmte, mich beobachtete oder kritisierte. Niemand kam plötzlich in mein Zimmer und wollte irgendetwas von mir. Damals empfand ich das als normal, da ich es ja nicht anders kannte und nur dieses Verhalten gewohnt war.
In der WG mit dem Mädchen gab es nie solche Vorfälle. Sie war stets respektvoll, warmherzig und liebevoll. Sie fragte, ob sie mich stören dürfe, wenn sie etwas von mir wollte und ich tat genau dasselbe. Ich wurde einfach so angenommen und respektiert von meiner Mitbewohnerin, wie ich war und das bedingungslos.
Sie war wie meine neue Familie. Wir kochten zusammen, gingen gemeinsam aus, teilten unsere Freunde und Geburtstage und redeten stundenlang – oft in unserer Küche – über alles, was uns beschäftigte und das wertfrei, ohne den Anderen zu beurteilen, zurechtzuweisen oder anzuklagen.
Jede durfte so sein, wie sie war – frei. Sie studierte Musikpädagogik und war dadurch auch sehr locker und vor allem lustig. Wir haben viel zusammen gelacht und hatten wirklich oft viel Spaß zusammen.
Es war eine völlig neue Welt für mich, die ich so ja nicht kannte.
Denn in meiner Familie kam der Spaß oft zu kurz, weil die Probleme im Zusammenhang mit der Firma meiner Eltern immer präsent waren. Sie standen ständig belastend im Raum und schrien permanent nach einer Lösung.
Als ich meine Umzugskartons auspackte, stolperte ich auch über alte Tagebücher aus meiner Kindheit. Ich begann sie zu lesen und war zum Teil geschockt. Durch den Abstand zu meinem Elternhaus und das neue Erleben mit meiner Seelenfreundin betrachtete ich plötzlich meine Familie und Vergangenheit mit ganz anderen Augen. Plötzlich kamen Erinnerungen hoch sowie bisher verborgene und verdrängten Schattenanteile.
Trauer, Wut und unendlicher Schmerz zeigten sich. Und meine neue Seelenbegleiterin fing mich auf.
Ich begann mich daraufhin noch intensiver mit spirituellen Themen zu beschäftigen, was ich bereits vor meiner Thailandreise begonnen hatte und tauschte mich viel mit meiner Mitbewohnerin darüber aus.
Sie zeigte oder schenkte mir Bücher von sich (aus den Bereichen Psychologie, Persönlichkeitsentwicklung, Quantenphysik, Spiritualität, Gesunde Ernährung und alternative Heilkunde u.v.a.) und empfahl mir verschiedene Therapeuten, Seminarleiter, Meditationslehrer etc., die Selbsterfahrungs- und Bewusstseinskurse (wie z.B. Familienaufstellungen, Herzheilungsrituale mit vedischen Mantren, SaZen, Ehrliches Mitteilen und bewusste Begegnungen) anboten.
Diese besuchte ich dann im Laufe der nachfolgenden Jahre in regelmäßigen Abständen, um meine Vergangenheitserlebnisse zu verarbeiten und in die Heilung und Transformation bringen zu können. Hier findest du einen Überblick zu einigen von mir besuchten Seminare, Retreats, Workshops u.ä.
Auch kontaktierte ich immer wieder Berater, Coaches, Kartenleger, Medien und (Energie-) Heiler aus dem Bereich Spirituelle Lebensberatung, Kartenlegen und Energiearbeit, um Antworten auf meine ungelösten Fragen und Lösungen für meine immer noch bestehenden Probleme (z.B. mit meiner Dualseele, worüber ich hier mehr schreibe) zu finden.
Ich könnte dir jetzt noch ganz viel mehr zu den weiter gemachten Erfahrungen erzählen. Das würde aber den Rahmen dieses Artikels sprengen und das hebe ich mir lieber für meine Bücher auf, die demnächst auch noch anstehen… .
Daher möchte ich langsam zum Ende kommen und dich nun mit folgenden Worten noch abschließend inspirieren:
Tagebuch (2010)
Wenn wir ein wenig mehr Licht in unser Leben und unsere Herzen lassen, können wir vielleicht erkennen, uns erkennen und unsere gebrochenen Herzen. Wir alle sind nichts anderes als „gefallene Engel“. Wenn wir dies in uns wieder wahrnehmen, unser inneres, höheres, wahres Selbst, können wir heilen, von allem.
Denn das Licht und die Liebe sind immer da, überall, in jeder Blüte, in jedem Baum, im Blau des Himmels, im Schimmern der Wasseroberfläche, im Rot des Sonnenuntergangs, im Blauviolett der Blauen Stunde, im Lächeln unserer Kinder, im Strahlen unserer Augen, im eisigen Weiß des winterlichen Schnees, in der Musik, in unserer Herzen, … . Wir müssen ja dürfen uns all dem nur wieder öffnen und wenn es nur ein Augenblick ist, ein Moment, eine Sehnsucht oder Vorahnung voller Glücksgefühle und Freude, ein Gefühl der Unendlichkeit, des Seins mit dem einen und mit allem, dem Allumfassenden, dem Gefühl unendlicher Glückseligkeit, den tausend Hummeln im Bauch, dem Kribbeln in den Fingerspitzen, den Millionen Schmetterlingen, die wie wild im Körper umherfliegen.
All dies ist das Licht, das jeder von uns in sich trägt. Wir müssen dieses und gleichsam uns selbst nur daraus befreien, uns frei machen von allem, das uns hindert. In kleinen Schritten, langsam und vorsichtig. Hör auf deine innere Stimme, auf dein inneres Bauchgefühl, denn es behält Recht, immer und überall, fortwährend und andauernd. So war es jedenfalls bei mir! Es kennt keine Angst, keine Scham, keine Unsicherheit. Es ist immer da und will wahr- und ernst genommen werden. Du musst glauben – an dich selbst und deine eigene Kraft, in dir und in jedem Anderen.
Schau in dich hinein und du wirst dort alle Antworten auf deine Fragen finden, wonach du suchst, was dir fehlt und was du dir erhoffst.
Man muß nicht in ferne Länder reisen, um aufzuwachen und zu erkennen. Begib dich auf eine wunderbare Reise zu dir selbst, in dein wahres inneres Ich, zu dir selbst. Das kann zu Beginn erstmal sehr schmerzlich sein. Das ist ganz normal. Deshalb haben wir es ja auch nie getan. Immer wieder weggeschaut, aus Angst…. Aber nimm´ diese Gefühle wahr und freudvoll in Liebe an. Egal welche, seien es Hass, Wut, Zorn, Frust, Einsamkeit, Traurigkeit, Schmerz, … .
Es ist wie beim Zahnarzt, erst tut es höllisch weh und dann ist alles vorbei und wunderbar!
Das ist ganz wichtig, denn indem du deine Gefühle annimmst und sie sich ausbreiten dürfen, finden sie ein Ventil und werden sich ganz schnell ohne den bekannten Knall verflüchtigen.
Die Wahrheit findest du nur in dir selbst.
Begib dich auf die Suche danach und du wirst sie finden. Allein der Wunsch, die Wahrheit zu finden, ist schon der erste Schritt. Hab Vertrauen in das Leben, deinen Weg und dich selbst und es wird sich alles von selbst ergeben und entwickeln. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Fang endlich an, deine eigene Wahrheit zu leben und du wirst spüren wie heilend, zufrieden und glücklich sich das anfühlt. Hab Mut! Hab Vertrauen! Gib dem einfach nur eine Chance und du wirst sehen, wie leicht es sein kann. Gib dich einfach hin, laß alle Gefühle los, sich entfalten und tue das, worauf du Lust hast.
Aber spüre vorher in dich hinein, ob dies dein wahrer Wunsch ist und dein wahres Selbst ist, was da zu dir spricht. Wenn es sich gut und richtig anfühlt, dann tue es. Du kannst nichts falsch machen. Im Karma-Gesetz ist alles richtig. Die Fehler, die wir machen sind in diesem Sinne nur Lernaufgaben und Prüfungen, die uns das Karma aufgetragen hat. Es sind alles Chancen in diesem Leben, um es diesmal anders zu machen, zu lernen und sich vor allem weiter zu entwickeln, sich auf eine höhere Entwicklungsstufe deiner Seele zu begeben. Alles, was dich daran hindert, ist nur die Angst, dein Ego, das dir einredet all dies nicht zu tun.
Aber dies, vor allem deine Angst, ist „nur“ eine Illusion – mehr nicht. Wenn du das begreifen kannst und sie überwindest, schaffst du alles, wovon du schon immer geträumt hast. Gib sie los, gib sie frei, denn im Licht gibt es keine Ängste und Sorgen. Denn es IST alles so, wie es IST, richtig. Du kannst nichts falsch machen, wenn du in Verbindung mit dem Licht, deinem eigenen Licht bist, da du dann aus reiner, purer Liebe handelst. Und die wahre Liebe kennt kein Gefühl von Angst. Sie ist bedingungslos. Sie erwartet nichts. Sie verlangt nichts. Sie fordert nichts. Sie will nichts. Sie kontrolliert nicht. Sie unterdrückt nicht. Sie schmäht nichts. Sie erteilt nichts. Sie urteilt nicht. Sie wartet nicht. Sie sucht nicht. Sie hofft nicht. Sie ist einfach nur da… bedingunslos… .
Am Ende ist nur noch (die) LIEBE….
Und wenn du immer noch nicht genug hast und mehr Inspiration wünschst sowie tiefe Einsichten in die Hintergründe unseres Gesellschaftssystem, manipulativer Machenschaften in Wirtschaft, Politik und Industrie haben und erfahren möchtest, welche hochentwickelten Technologien und Energien aus dem Universum schon viele Jahre zur Verfügung stehen und genutzt werden können zur Lösung all der aufgezeigten Probleme?
Dann empfehle ich dir unbedingt, diese wundervolle, gut recherchierte und aufbereitete (schone etwas ältere) Dokumentation, welche ich nach meinem Spirituellen Erwachen entdeckt habe und hochspannend, erkenntnisreich und unterstützend auf meinem Weg empfand:
Auch dazu hatte ich damals etwas geschrieben:
Tagebuch (2012):
Dieser Film bestätigt mich in vielen meiner eigenen, zum Teil auch wissenschaftlichen, Denk- und Forschungsansätze, denen ich weiterhin noch nachgehen möchte, da ich an die Wahrheit dieses integrativen Ganzen, das uns alle umfasst, glaube und wofür diese Dokumentation gute Impulse geliefert hat.
Er macht Mut, immer wieder alles in Frage zu stellen, hinter die Kulissen zu schauen und neue Wege – eines neuen Bewusstseins – zu gehen. Ich glaube an die Unendlichkeit von Energie, da alles was uns umgibt und alles, aus dem wir bestehen Energie ist. Ich konnte und kann dies jedoch auch erst in der Meditation „so richtig“ begreifen und erfahren.
Es ist wichtig und gut, immer auf sein Herz zu hören. Denn es hört, sieht und fühlt in Wahrheit. Der Film, die Menschen darin und ihre Authentizität haben mein Herz berührt und Tränen fließen lassen. Die Betroffenheit über das maßlose Leid, dass wir uns selbst zufügen und uns zufügen lassen, führte und führt mich weiterhin auf die Suche zu einem neuen Bewusstsein. Der Glaube und die Erfahrung, dass die Visionen am Ende des Filmes zum Teil schon Realität geworden sind und weiterhin in einem rasanten Tempo Realität werden, geben mir Hoffnung, Kraft und Mut diesen Weg weiter fortzusetzen.
Und alle die zu ermutigen, die nach wie vor in dem Irrglauben leben, sie hätten keine Macht, dagegen anzukommen oder seien zu schwach. Wir sind viel stärker, macht- und kraftvoller als wir (eigentlich nur unser Ego – also unsere verstandesorientierte Programmierung und Konditionierung) denken. Wenn wir – jeder für sich – unser ureigenes, von Natur, Gott oder dem Universum gegebenes Potential in uns selbst entdecken und uns frei machen, d. h. herauslösen aus allen Abhängigkeiten, wird der Weg frei – in eine glückliche, friedvolle und harmonische Welt für alle. Dafür steht auch das Zeitalter des Wassermannes, von dem u.a. in Zeitgeist die Rede ist.
Es gehört jedoch eine Menge Mut, Kraft und Wille dazu, sich sich selbst und seiner wahren Bestimmung / Identität zu stellen. Sich dem jedoch zu stellen, lässt ungeahnte kreative und schöpferische Kräfte – unendliche Energie – in uns zum Vorschein treten. Und ich bin mir sicher, dass jeder von uns bereits einmal in seinem Leben solch´ einen kleinen „Lichtblick“ oder Erwachensmoment erlebt hat. Wir müssen nur endlich die Augen aufwachen und genauer hinsehen, was in uns um uns herum geschieht… .
Hierzu habe ich übrigens auch einen Blog-Beitrag geschrieben, der für dich vielleicht interessant sein könnte: Bewusstsein ist der Anfang von Veränderung.

Gern unterstütze ich dich dabei!